#10 HISTORISCH & WISSENSWERT (Juni 2020)

In der zehnten Ausgabe von „Historisch & Wissenswert“ erfahren Sie Wissenswertes rund um den Erfinder Konrad Ernst Otto Zuse & die berühmte altdeutsche Briefmarke „Sachsendreier“.

22. Juni 1910 – Erfinder & Bauingenieur Konrad Ernst Otto Zuse wird geboren

Konrad Ernst Otto Zuse wurde am 22. Juni 1910 in Deutsch-Wilmersdorf, heute zu Berlin gehörend, geboren. Er war ein deutscher Bauingenieur, Erfinder und Unternehmer (Zuse KG). Im Jahr 1941 entwickelte er den ersten funktionsfähigen Computer der Welt, die Z3. Sie wurde am 21. Dezember 1943 bei einem Bombenangriff zerstört.

Schon als Zuse noch jung war, hatte er das Talent, seine Ideen auf Papier zu malen. „Ich habe zwar kein Kunststudium, aber ein Informatikstudium habe ich auch nicht,“ sagte er über sich selbst. Seine Kreidezeichnungen, Linolschnitte und Ölgemälde signierte er eine Zeit lang mit dem Pseudonym „Kuno See“. Viele seiner künstlerischen Werke befinden sich in der Staatlichen Graphischen Sammlung München. Ein kleiner Teil sind im Hünfelder Konrad-Zuse-Museum und im Astronomisch-Physikalischen Kabinett in Kassel ausgestellt. Eines seiner letzten Bilder hatte Bill Gates, den Gründer von Microsoft, als Motiv. Dieses übergab er ihm auf der Cebit im Jahr 1995. Gates hängte das Bild in seinem Büro auf. In seinem Leben hat Zuse 251 Rechenmaschinen gebaut und mehr als 500 Bilder gemalt. Am 18. Dezember 1995 starb Zuse in Hünfeld. Er hätte in diesem Jahr seinen 110. Geburtstag gefeiert.

Vorderseite der 10-Euro-Gedenkmünze 100. Geburtstag Konrad Zuse

Anlässlich seines 100. Geburtstages im Jahr 2010, wurde eine 10-Euro-Silbermünze herausgegeben. Auf der Wertseite der Münze befindet sich die Inschrift „BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND 10 EURO 2010 G“. Auf der Bildseite kann man seinen Namen und seine Lebensjahre sehen „KONRAD ZUSE 1910-1995“. Hergestellt wurde sie in den Ausführungen „Stempelglanz“ (st) oder „Polierte Platte“ (PP).

Rückseite der 10-Euro-Gedenkmünze 100. Geburtstag Konrad Zuse

29. Juni 1850 – Ersttag des berühmten Sachsendreiers

Der Sachsendreier gehört zu den berühmtesten Briefmarken Altdeutschlands. Er hat einen Nennwert von 3 Pfennig und ist in roter Farbe hergestellt. Die erste Briefmarke Deutschlands, der „Schwarze Einser“ diente ihm als Vorlage. Sachsen war damit das zweite deutsche Postgebiet, das Briefmarken ausgab.

Der Sachsendreier war schon früher sehr beliebt. Dazu haben die abenteuerlichsten Geschichten über verloren geglaubte und wieder gefundene Exemplare beigetragen. Jedem Sammler dürfte eine Version über den Fund eines Originalbogen bekannt sein.

Sachsendreier – eine der berühmtesten altdeutschen Briefmarken

Schätzungsweise existieren heute noch ca. 3000-4000 Stück Exemplare des Sachsendreiers, wovon ca. 10% unbedruckt sind. Üblicherweise wurden die Briefmarken auf das Streifband der Sendungen aufgeklebt und beim Öffnen dieser zerrissen. Daher gibt es so wenig sauber gebrauchte und so viele reparierte Stücke. Zusätzlich wurden alle Restbestände der Marke nach Ablauf ihrer Gültigkeit vernichtet.