Die „Zeitlose Welt der Briefmarken“ widmet sich auch in dieser Ausgabe wieder spannenden Zeitzeugen der Philatelie. Diesmal mit dabei das komplette Gebiet des „Generalgouvernement“ des II. Weltkrieges und der postfrische „Posthorn-Satz“ der BRD.
Generalgouvernement
Nach dem Überfall der Deutschen Wehrmacht auf Polen wurde am 26.10.1939 das sog. Generalgouvernement errichtet. Anders als etwa der Gau Danzig-Westpreußen war das Generalgouvernement nicht unmittelbar durch Annexion dem Reichsgebiet angeschlossen, sondern es galt aus Sicht des Deutschen Reichs als Ausland. Es herrschten allerdings die Postgebühren des Deutschen Reichs. Für den Postverkehr wurden übergangsweise Hindenburg Werte des Deutschen Reichs und polnische Marken mit Aufdrucken versehen, ehe ab August eigene Marken in Groschen und Zloty Währung produziert wurden. Neben Hitler-Portraits finden sich auf den dekorativen Stücken hauptsächlich lokale Bauwerke aus Krakau, Lemberg oder Lublin, sowie Künstler und Wissenschaftler wie etwa Nikolaus Kopernikus.
Das Highlight der Bundesrepublik: Der Posthorn-Satz postfrisch
Die erste Freimarken-Serie der Bundesrepublik erschien 1951/52 mit 16 Werten von 2-90 Pfennig. Die Ausgabe zeigt jeweils ein Posthorn unter der Wertziffer, weswegen sie seit jeher als „Posthorn-Satz“ bekannt ist. Bis zum Ende der Kursgültigkeit am 31.12.1954 wurde die Serie praktisch komplett aufgebraucht und in postfrischer Erhaltung gehört sie nach 70 Jahren zu den legendären Nachkriegs-Raritäten. Noch dazu ging im Lauf der Zeit einiges verloren oder entspricht nicht mehr den heutigen Qualitätsansprüchen. Dass sie deshalb das Highlight in jeder BRD-Sammlung ist, versteht sich von selbst und oft fehlt der „Posthorn-Satz“ als letzter Baustein, um die Sammlung zu komplettieren.