Diese Ausgabe „Zeitlose Welt der Briefmarken“ widmet sich wieder spannenden Zeitzeugen aus der Philatelie und diesmal sind mit dabei: der sowjetische Weihnachtsblock, die Zara Start-Kollektion und die postfrischen Saarland Freimarken aus 1949.
Sowjetische Zone: kleiner Weihnachtsblock mit Fehlfarbe
Zum ersten Weihnachtsfest der Nachkriegszeit wurde in Thüringen 1945 der erste Block der Sowjetischen Besatzungszone zu Gunsten der Opfer des Faschismus ver- ausgabt. Allerdings war der Preis von 2 RM bei gerade einmal 12 Pfg. Nominalwert der Marken für damalige Verhältnisse horrend und so blieb die Auflage vergleichs- weise winzig. Infolge der chaotischen Bedingungen der Nachkriegszeit wurde ein kleiner Teil der ohnehin geringen Auflage mit dem 3 Pfg. Wert in hellsiena, statt dem üblichen dunkelbraunocker, produziert. Diese Besonderheit ist nochmals erheblich seltener und man findet Sie heute kaum einmal in entsprechend einwandfreier Qualität.
Die Zara Start-Kollektion
Im September 1943 besetzte die deutsche Wehrmacht die italienische Enklave Zara (=Zadar), im heutigen Kroatien. Für die dortige Landespost wurden italienische Marken mit einem Besetzungsaufdruck versehen. Allerdings wurde das Gebiet bereits Ende 1943 wieder geräumt. Von den insgesamt 38 Ausgaben zählen einige zu den Top-Raritäten unter den deutschen Besetzungsausgaben. Aber es gibt noch eine Reihe Geheimtipps, die trotz der geringen Auflagen vergleichsweise preiswert sind.
Saarland Freimarken 1949 postfrisch
Unter den Nachkriegsausgaben des Saarlandes zählen die Freimarken “Industrie, Handel und Kultur“ von 1949 seit jeher zu den besonders gesuchten Serien. Während nahezu alle anderen Saar-Serien aus der Zeit gestempelt höher notiert sind als postfrisch, verhält es sich mit den Freimarken 1949 genau umgekehrt. Diese waren bis Juni 1957 und damit sogar noch einige Monate nach Anschluss des Saarlandes an die Bundesrepublik, gültig. So wurde nahezu die gesamte Auflage aufgebraucht und einwandfrei postfrische Serien sind heute vergleichsweise selten.