Wir gehen in der ersten Ausgabe des neuen Jahren „Zeitlose Welt der Briefmarken“ wieder mit Ihnen auf Entdeckungsreise durch die Geschichte der Briefmarken. Dabei sind die „unverausgabte 40 Pfg. Rarität“ aus Allenstein, die Sonderausgabe aus Österreich „Renner geschnitten“ und die allererste „Block-Ausgabe Berlins“, der Währungsblock.
Die unverausgabte 40 Pfg. Rarität aus Allenstein
Nach dem Ende des I. Weltkriegs wurden weite Teile Ostpreußens in die wiedergegründete Republik Polen eingegliedert. Lediglich vier Gebiete, darunter der Bezirk Allenstein, wurden im Februar 1920 einer Abstimmungskommission des Völkerbundes unterstellt und durften später selbst über Ihre Zugehörigkeit entscheiden. Als Zeichen dieser Eigenständigkeit erschienen dort in den folgenden Monaten insgesamt 28 eigene Briefmarken mit Aufdrucken auf Marken des Deutschen Reichs, ehe am 11.07.1920 abgestimmt wurde. Eine klare Mehrheit von 98% stimmte für den Verbleib beim Reich und folglich zog die Kommission am 12. August ab. Ein 29. Wert, mit Oval-Aufdruck auf der Mi.Nr. 145 des Deutschen Reichs, wurde zwar noch produziert, gelangte aber nicht mehr an die Schalter. Erst Jahrzehnte später tauchten ganz wenige Exemplare dieser Rarität in den Archiven wieder auf. Besonders einwandfrei postfrisch zählen diese Stücke heute zu den immer gesuchten Ausgaben der 1920er Jahre und ist ein wertvolles Stück Zeitgeschichte.
Renner geschnitten
Zusätzlich zur normalen Schalterausgabe erschien die Sonderausgabe für den ehemaligen österreichischen Bundespräsidenten Karl Renner von 1946 auch geschnitten, statt gezähnt, auf dickem gelblichem, sog. Japanpapier. Die Auflage war vergleichsweise winzig und im Umlauf war die Serie gerade einmal gute 3 Wochen. Zusätzlich ging in den Wirren der Nachkriegsjahre vieles verloren und die Ausgabe gehört 77 Jahre später zu den gesuchtesten Österreich-Klassikern der Nachkriegszeit.
Der Berliner-Währungsblock
Im Lauf der Jahrzehnte verausgabte die Berliner Post immer wieder Zuschlagsmarken, deren Erlös für wohltätige Zwecke bestimmt war. Die erste dieser Ausgaben aus dem Jahr 1949 ist dabei nicht nur die wertvollste, sondern obendrein noch besonders dekorativ. Denn neben dem normalen Satz aus drei Werten zu 10 Pfg., 20 Pfg. und 30 Pfg. wurden die bildgleichen Marken auch als Block hergestellt. Der in vergleichsweise kleiner Stückzahl erschienene Block konnte für 1 DM am Schalter gekauft werden, wovon 40 Pfg. den Berliner Währungsgeschädigten zu Gute kamen. Dadurch ist die allererste Block-Ausgabe Berlins auch als „Währungsblock“ bekannt. Da von der kleinen Auflage im Lauf der Zeit vieles verloren gegangen sein dürfte oder nicht mehr heutigen Qualitätsansprüchen entspricht zählt der Währungsblock auch heute noch zu den gesuchtesten aller Nachkriegs-Ausgaben.