In dieser Ausgabe widmet sich die „Zeitlose Welt der Briefmarken“ wieder außergewöhnlichen Zeitzeugen wie den letzten „Parteidienstmarken“ des III. Reichs, der DDR-Sonderausgabe „Nützliche Käfer“ von 1968 und der „Alexanderstadt-Marke“ aus dem II. Weltkrieg.
Die letzten Parteidienstmarken des III. Reichs
Für den Postverkehr der NSDAP erschienen ab 1938 eigene Parteidienstmarken. Insgesamt 2 Ausgaben mit und ohne Wasserzeichen zu jeweils 11 Werten, die den Reichsadler mit Hakenkreuz auf einem Sockel zeigen. Die 2. Ausgabe ohne Wasserzeichen erschien erst 1942/44 und im Mai 1945 war es damit vorbei. In postfrischer Erhaltung ist diese Serie noch sehr moderat notiert und sowohl philatelistisch als auch historisch ein Stück Zeitgeschichte aus den letzten Jahren des III. Reichs.
Käfer ungezähnt
Von der DDR-Sonderausgabe „Nützliche Käfer“ von 1968 gibt es eine sehr seltene Besonderheit. Von dieser Ausgabe ließ das DDR-Postministerium ca. 200 ungezähnte Sätze herstellen, um das Ausstellungswesen im In- und Ausland aufzuwerten. Von diesen ungezähnten Marken gelangten erst nach der Wende und Wiedervereinigung einige Sätze aus Archiven in den Markt und wurden schnell zu Raritäten des Gebietes. Kein Wunder bei der winzigen Auflage und einer hohen Nachfrage.
Die Alexanderstadt-Marke
Im Sommer 1941 waren deutsche Truppen auf dem Russlandfeldzug bis in die Ukraine vorgedrungen und besetzten auch das Gebiet Bolschaja Alexandrowka, das in Alexanderstadt umbenannt wurde. Für diese Region erschien ab 1942 eine eigene Besetzungsausgabe auf russischen Freimarken, die den Handstempelaufdruck „16.8.41“, das Datum der Einnahme der Bezirkshauptstadt Nikolajew sowie die Abkürzung „B. Alex“, neue Wertstufen und ein Hakenkreuz erhielten. Die meisten der 16 Marken für das Gebiet gehören heute zu gesuchten Seltenheiten.