Wir entdecken in der neuesten Ausgabe „Zeitlose Welt der Briefmarken“ die fluoreszierende Serie „Heuss-Lumogen“ der BRD, die Propagandafälschung der „Luftfeldpost-Zulassungsmarke“ und die erste Ausgabe der „Rentenmark-Serie 3-100 Pf.“ nach der Hyperinflation 1923.
Ein wertvolles Stück Postgeschichte: Heuss-Lumogen gestempelt
Um dem zunehmenden Postaufkommen Herr zu werden und die Post nicht mehr manuell sortieren zu müssen, unternahm man Anfang der 1960er-Jahre einen Versuch. Insgesamt 8 Werte der Serien Heuss I und II wurden auf fluoreszierendem Papier gedruckt, welches unter UV-Licht markant leuchtet. So wurde eine maschinelle Sortierung ermöglicht, was erhebliche Zeit- und Kostenersparnis zur Folge hatte. Verglichen mit den Normalmarken war die Auflage dieser fluoreszierenden Werte winzig und vor allem echt gestempelte Sätze sind seit jeher sehr gesucht. Leider sind durch die deutlich höhere Notierung verglichen mit den postfrischen Werten etliche Stempelfälschungen im Umlauf und oft sind echte Sätze nur in kaum sammelwürdiger Erhaltung.
Seltenes Weltkriegsdokument: Die Feldpost-Kriegsfälschung
Auch mit Briefmarken versuchte man im II. Weltkrieg den Feind zu schädigen. Dazu wurden Kriegs- und Propaganda-Fälschungen hergestellt, um Nachrichten im feindlichen Gebiet zu versenden bzw. um den Kriegsgegner zu provozieren. In England fälschte man dazu im Sommer 1944 die blaue Feldpost-Zulassungsmarke für Luftfeldpostbriefe. Als sog. Kriegsfälschung war sie dem Original sehr ähnlich, unterschied sich aber hauptsächlich durch das Papier und die Zähnung. Von den nach Deutschland eingeschmuggelten Marken ging noch während des Krieges das meiste verloren und authentische Kriegsfälschungen der Luftfeldpostmarke gehören zu seltenen Dokumenten aus dem II. Weltkrieg.
Aus 1 Billion Papiermark wurde 1 Rentenmark: Die erste Ausgabe nach der Hyperinflation 1923
Zwar sind die hohen Inflationsraten der letzten Jahre keineswegs zu unterschätzen, allerdings stellt die Situation im Jahr 1923 alles in den Schatten. Die Folgen des I. Weltkriegs, gepaart mit weitreichenden geldpolitischen Fehlmaßnahmen führten zu massiven Auswirkungen auf die Wirtschaft. So kostete bspw. ein Laib Brot im November 1923 ganze 201 Milliarden Mark. Um diesen Verfall der Währung zu stoppen, wurde Ende 1923 die Rentenmark eingeführt und im Verhältnis 1 Rentenmark = 1 Billion Papiermark getauscht. Die erste Briefmarken-Serie von 3-100 Pf. erschien ebenfalls noch im Dezember 1923. Da nahezu die gesamte Auflage aufgebraucht wurde, zählen postfrische Sätze 100 Jahre später zu den immer gesuchten Serien der 20er-Jahre.
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Diese und weitere historische Zeitzeugen entdecken Sie in unserer neuesten Ausgabe von „Sammeln aktuell“.
Dabei wünschen wir Ihnen viel Spaß und freuen uns, schon bald von Ihnen zu hören.
Mit herzlichen Grüßen aus Estenfeld
Ihr Team der WAIGAND Sammlerwelt
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