Für die „Zeitlose Welt der Briefmarken“ kehren wir zurück in die Jahre 1920 – 1939. Die aktuelle Auswahl enthält interessante Fakten zur Sonderausgabe „100 Jahre deutsche Eisenbahn“, über die „Infla-Dienstmarken von 1920-23“ und den „Böhmen & Mähren Aufdrucken von 1939“.
100 Jahre Eisenbahn
Vor genau 185 Jahren fuhr 1835 in Deutschland die erste deutsche Eisenbahn: Die legendäre Lok „Adler“ auf der Strecke Nürnberg – Fürth. Bereits zum 100-jährigen Jubiläum erschien dazu im III. Reich 1935 eine dekorative Sonderausgabe im hochwertigen Stichtiefdruckverfahren. Die 4 Werte der Serie zeigen u.a. den „Adler“, sowie 3 für die damalige Zeit hochmoderne Schnellzug-Lokomotiven. Der größte Teil der Auflage wurde aufgebraucht und postfrische Serien gehören zu den immer gesuchten Ausgaben der 30er-Jahre. Dazu kommt, dass die Darstellung von Eisenbahnen auch bei Motiv-Sammlern sehr beliebt ist, was die Nachfrage noch verstärkt.
Die Infla – Dienstmarken von 1920-23
Vor genau 100 Jahren mussten die Landes- und Reichsbehörden des Deutschen Reichs ab 1920 ihre Post mit speziellen Marken frankieren. Dafür erschienen eigene Dienstmarken und zugleich war diese Zeit der Beginn der Inflationsjahre. Bis 1923 erschienen insgesamt 83 Werte, die entsprechend ihrem Verwendungszweck wesentlich kleinere Auflagen hatten als die normalen Freimarken. Darunter sind hochinteressante Ausgaben, wie z. B. die Aufdrucke auf Marken der altdeutschen Staaten Bayern und Württemberg oder neuer Wertstufen um der Geldentwertung zu begegnen.
Die Böhmen und Mähren Aufdrucke
Am 15.3.1939 besetzten deutsche Truppen den verbliebenen Teil der Tschechoslowakei und errichteten dort das Protektorat Böhmen und Mähren. Nachdem nicht sofort Marken zur Verfügung standen, erschien quasi als Erstausgabe für das Gebiet ein Aufdruck-Provisorium. 19 Werte der tschechischen Freimarken „Kopfbilder und Landschaften“ erhielten den zweisprachigen Aufdruck „Böhmen u. Mähren“ und waren für ca. 6 Monate in Umlauf. Von der vergleichsweise kleinen Auflage ging bereits während des Krieges vieles verloren und die Serie gehört heute zu den markantesten Besetzungsausgaben aus dem II. Weltkrieg.