Wir halten wie immer in unserer aktuellen Ausgabe „Zeitlose Welt der Briefmarken“ spannendes aus der Philatelie für Sie bereit. Der Feldpost-Klassiker „Ruhrkessel-Marke“, die ungezähnten „Thule-Neudrucke“ aus Grönland und die „Zeppelin-Italienfahrt 1933“ der Ägaischen Inseln sind alle Teil der faszinierenden Geschichte des 20. Jahrhunderts.
Feldpost-Klassiker aus den letzten Kriegstagen: Die Ruhrkessel-Marke
Eine der letzten großen Schlachten des II. Weltkriegs auf europäischem Boden war die Kesselschlacht im Rheinland und Westfalen – der sogenannte „Ruhrkessel“. Als sich am 01. April 1945 Alliierte Einheiten aus dem Brückenkopf von Remagen mit nördlicheren Truppen bei Lippstadt vereinigten wurden dadurch 300.000 deutsche Soldaten der Heeresgruppe B eingeschlossen.
Da die Kämpfe noch einige Wochen andauerten wurde zur Post-Regulierung im Kessel in einer Druckerei in Meinerzhagen in aller Eile noch eine Hitler-Marke mit dem Aufdruck „Feldpost“ versehen. Durch die sich überschlagenden Kriegsereignisse bekam aber kaum ein Soldat diese Marken tatsächlich zu Gesicht und nahezu alles wurde vor der Kapitulation verbrannt oder vergraben.
Deswegen ist dieses geschichtsträchtige Stück in einwandfrei postfrischer Qualität auch viel seltener als es der relativ niedrige Katalogwert vermuten lässt.
Selten & äußerst dekorativ: Die ungezähnten „Thule“-Neudrucke
Der dänische Polarforscher Knud Rasmussen gründete 1909 den Handelsposten „Thule“ in Nord-Grönland, von wo aus er zu zahlreichen Expeditionen aufbrach und die lokale Bevölkerung unterstützte.
Im Thule-Bezirk erschien 1935 eine eigene Briefmarken-Serie von 10 – 45 Öre, die neben Rasmussen selbst auch die Landschaft um Thule, sowie ein Walross zeigt. Zu Rasmussens 100. Geburtstag wurde die imposante Serie später noch einmal neu aufgelegt und die Auflage dieser ungezähnten Neudrucke ist mit gerade einmal ca. 2.000 Stück erheblich geringer, als jene der Originalmarken mit 250.000 Sätzen.
„Graf Zeppelin“ über Rhodos 1933
Die Luftfahrt hatte schon immer einen ganz besonderen Reiz für Menschen weltweit. Einen absoluten Höhepunkt erlebte diese Faszination während der großen Zeit der in Friedrichshaften gebauten Zeppeline. Als erfolgreichstes Luftschiff aller Zeiten gilt „LZ 127“ auch genannt „Graf Zeppelin“, nach dem Firmengründer Ferdinand Graf von Zeppelin. Auf etlichen Fahrten beförderte das Luftschiff nicht nur Passagiere, sondern auch Post, auf der ganzen Welt. Immer wieder erschienen zu Ehren des technischen Meisterwerks eigene Briefmarken, die seit jeher von Sammlern sehr gesucht sind.
Anlässlich der Italienfahrt erschien auf den Ägäischen Inseln 1933 eine Ausgabe mit 6 Werten von 3 – 20 Lire, die LZ 127 über Rhodos zeigen. Die Auflage war vergleichsweise winzig und einwandfreie Sätze der äußerst dekorativen Serie sind immer schnell vergriffen.