In der EM-Ausgabe „Zeitlose Welt der Briefmarken“ haben wir wieder spannende und wissenswerte Fakten aus der Welt der Philatelie für Sie zusammen getragen. Dabei sind Klassiker aus Bayern „Der schwarze Einser“, aus dem II. Weltkrieg Böhmen & Mähren „Aufdrucke 1939“ gestempelt und der Lichtenstein „Vaduz-Block in postfrischer Erhaltung.
175-jähriges Jubiläum: Der schwarze Einser
Nachdem 1840 in England die erste Briefmarke der Welt ausgegeben wurde ließ auch die erste deutsche Marke nicht lange auf sich warten. Am 01. November 1849 kam im Königreich Bayern der sog. “Schwarze Einser“ an die Postschalter.
Ihren Namen verdankt die auf 2 Druckplatten hergestellte Marke dem Nennwert von 1 Kreuzer, sowie der schwarzen Markenfarbe. Im scheinbar chaotischen Muster hinter der Wertziffer verbirgt sich als Sicherheitsmerkmal neben den Initialen des Entwerfers Peter Haseney („PH“) auch der Schriftzug „WEISS“ für die Universitätsbuchdruckerei Johann Georg Weiß.
Allerdings wurden selbst diese Merkmale von Fälschern teils perfekt nachgeahmt, weswegen eine Prüfung heute unerlässlich ist. Da sich die Markenfarbe in Kombination mit ebenfalls schwarzer Stempelfarbe nicht bewährte war der Bayern Einser nur 1 Jahr an den Schaltern erhältlich, ehe er durch die rosafarbene 1 Kr. Marke ersetzt wurde.
Zwar werden immer wieder einmal Stücke am Markt angeboten, aber nach 175 Jahren sind echte, einwandfreie und noch dazu sauber gestempelte Stücke mit entsprechender Prüfung sehr selten geworden.
Wertvoller Weltkriegs-Klassiker: Böhmen und Mähren-Aufdurcke gestempelt
Am 15.3.1939 besetzten deutsche Truppen den verbliebenen Teil der Tschechoslowakei und errichteten dort das Protektorat Böhmen und Mähren.
Da nicht sofort Marken zur Verfügung standen, erschien quasi als Erstausgabe für das Gebiet ein Aufdruck-Provisorium. 19 Werte der tschechischen Freimarken „Kopfbilder und Landschaften“ erhielten den zweisprachigen Aufdruck „Böhmen u. Mähren“.
Weil die Marken mit ohnehin recht kleiner Auflage gerade einmal 5 Monate gültig waren und noch dazu etliche Stempel-Fälschungen existieren, gehört der Satz heute zu den immer gesuchten Seltenheiten aus dem II. Weltkrieg.
Der legendäre Vaduz-Block
Zur Landesausstellung in Vaduz fand 1934 auch die 1. Liechtensteinische Briefmarkenausstellung statt. Dazu erschien im Fürstentum erstmalig eine Blockausgabe. Hergestellt wurde sie noch von der österreichischen Staatsdruckerei im aufwändigen Stichtiefdruck auf feinem Faserpapier.
Der dekorative Block mit Inschrift zur Ausstellung enthält eine großformatige 5 Fr. Marke, die das Landeswappen zeigt und mit nur 7.788 Stück war die Auflage winzig. Diese wiederum wurde in 90 Jahren durch unsachgemäßen Umgang nochmals erheblich dezimiert und die Ausgabe gehört heute zu den legendären europäischen Block-Raritäten.
Entsprechend ist der Vaduz-Block das Highlight in jeder Liechtenstein Kollektion.
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Diese und weitere historische Zeitzeugen entdecken Sie in unserer neuesten Ausgabe von „Sammeln aktuell“.
Dabei wünschen wir Ihnen viel Spaß und freuen uns, schon bald von Ihnen zu hören.
Mit herzlichen Grüßen aus Estenfeld
Ihr Team der WAIGAND Sammlerwelt
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