Die „Zeitlose Welt der Briefmarken“ nimmt Sie mit auf eine spannende Reise durch die Geschichte der Philatelie. Diesmal sind mit dabei ein „Zeppelin-Klassiker“, eine geschichtsträchtige „Dienst-Ausgabe“, eine seltene „Kolonial-Farbe“ und ein historisches „Nachkriegs-Provisorium“.
Zeppelin-Klassiker LZ 127/Graf Zeppelin
Am 18. September 1928 wurde das erfolgreichste Luftschiff “LZ 127 / Graf Zeppelin“ in Dienst gestellt, welches bis 1937 ganze 590 Fahrten um die ganze Welt absolvierte.
Nur 2 Tage später erschienen die ersten beiden Briefmarken mit dem Abbild des Luftschiffs über der Weltkugel. Komplettiert wurde die Serie 1931 mit dem 1 RM Wert und einwandfrei postfrische Exemplare sind auch heute noch sehr gesucht.
Geschichtsträchtige Dienst-Ausgabe: Heinrich von Stephan und der neue Reichsadler
Das Wappentier des Deutschen Reichs – den Adler – findet man bereits ab der Gründung 1871 auf Briefmarken abgebildet. Diese Tradition wurde während der “Goldenen 20er-Jahre“ wieder aufgegriffen und es erschien eine Freimarkenserie mit dem neuen Entwurf des Reichsadlers für die Weimarer Republik.
Mit einem schlangenförmigen “Dienstmarke“-Aufdruck versehen folgte nur wenige Wochenspäter das Pendant für die Dienstpost. Diese Serie wurde noch um zwei Werte mit Porträt des Generalpostdirektors Heinrich von Stephan ergänzt. Diese historische Serie ist postfrisch seltener als es der moderate Katalogwert vermuten lässt.
Seltene Kolonial-Farbe: 3 Rupien in Schwärzlichkarminrot
Mit einer Gesamtfläche von 995.000 km² bildete Deutsch-Ostafrika ab 1885 die größte Kolonie und war sogar fast doppelt so groß wie das Deutsche Reich selbst. Wie in den anderen Kolonien kamen auch dort die berühmten Kaiserjacht-Marken zum Einsatz und besonders bei der letzten Marke des Gebiets kam es zu heute sehr gesuchten Abarten.
Anders als bei der deutlich hellroten Normalmarke wurde der Rahmen des 3 Rupien Wertes in winziger Teilauflage in ganz markant dunklerem schwärzlichkarminrot hergestellt. Zusätzlich zur Farbe unterscheidet sich die gesuchte Abart auch noch in der Zähnung.
Besonders einwandfrei postfrische Exemplare sind nach 105 Jahren nur selten noch zu bekommen und entsprechend hoch ist die Nachfrage bei Sammlern.
Historisches Nachkriegs-Provisorium: Die Murska-Sobata Ausgabe
Im April 1941 besetzten deutsche und ungarische Truppen Jugoslawien und Slowenien wurde aufgeteilt. Die Provinz Laibach stand unter deutscher Militärverwaltung mit eigenen Besetzungsmarken und Ungarn erhielt den nordöstlichen Teil des Landes. Hier galten bis Kriegsende in der Region um Murska Sobota – zu deutsch “Olsnitz“ – ungarische Marken.
Mit der Kapitulation am 8.5.1945 verloren diese sowie alle deutschen Marken in Slowenien ihre Gültigkeit. Nachdem Slowenien wieder an Jugoslawien überging, erhielten Hitler- und Laibach-Marken sowie 12 Werte der äußerst dekorativen ungarischen Freimarkenserie „Helden u. Stephanskrone“ den Aufdruck SLOVENIJA/9/5/1945/ JUGOSLAVIJA.
Mit nur 7.600 Sätzen blieb die Auflage winzig und als sog. “Murska-Sobota“ Ausgabe ist sie ein markantes Zeitdokument vom Ende des Krieges, das in jede Besetzungssammlung passt.
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Dabei wünschen wir Ihnen viel Spaß und freuen uns, schon bald von Ihnen zu hören.
Mit herzlichen Grüßen aus Estenfeld
Ihr Team der WAIGAND Sammlerwelt
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