Die „Zeitlose Welt der Briefmarken“ hält auch in dieser Ausgabe wissenswerte und historische Fakten bereit. Diesmal dabei sind die ungezähnten Besonderheiten von 1911 zum Geburtstag des Prinzregenten, der Berliner Bär 10 Pfg. in hellsiena auf hellchromgelben Papier und die legendäre Propaganda-Fälschung „Himmler fesselt Zivilisten“.
Zum Geburtstag des Prinzregenten: Ungezähnte Besonderheiten von 1911
Vor 200 Jahren wurde unweit unserer Büroräume, in der Residenz in Würzburg, der spätere Prinzregent Luitpold von Bayern geboren. Bereits zu dessen 90. Geburtstag im Jahr 1911 erschien eine Briefmarken-Serie zu seinen Ehren. Ein kleiner Teil der Auflage blieb damals ungezähnt und zählt heute zu den gesuchten Spezialitäten aus Bayern. Auch nach 110 Jahren gelten diese Marken als dekorative und seltene Besonderheiten.
Luitpold 30 Pfg. Type II (Mi. Nr. 81 II U) Luitpold 80 Pfg. Type II (Mi. Nr. 85 II U)
Spezialität der ersten Nachkriegsmonate: 10 Pfg. Berliner Bär in hellsiena
Die ersten Nachkriegsmonate 1945 waren geprägt von Zerstörung und Verzicht. Die besonders vom Bombenkrieg getroffene Hauptstadt Berlin verausgabte in der sowjetisch besetzten Zone daher im August 1945 eine Briefmarken-Serie ganz im Geiste des Wiederaufbaus. Die Marken zeigen neben dem Berliner Wappen auch den Berliner Bär beim Wiederaufbau. Bedingt durch den großen Materialmangel entstanden beim Druck verschiedenste Varianten in Sachen Papier- und Farb-Abarten, was die Serie heute bei Sammlern sehr beliebt macht. Eine der besonders gesuchten Ausgaben ist dabei der 10 Pf. Wert in hellsiena auf hellchromgelbem Papier. Von der ohnehin geringen Auflage ging das Meiste unerkannt verloren und Qualitätsstücke sind gesucht.
Legendäre Propaganda-Fälschung: „Himmler fesselt Zivilisten“
Während des II. Weltkriegs wurde auch mit Briefmarken versucht den jeweiligen Gegner zu unterwandern. Dafür wurden sogenannte Kriegs- bzw. Propaganda-Fälschungen hergestellt. Ein besonders seltenes und markantes Exemplar ist dabei die britische Kriegsfälschung der Michel-Nummer 906 des Deutschen Reichs. Ursprünglich 1944 vom NS-Regime anlässlich des Hitlerputsch-Jubiläums verausgabt, zeigt die Propaganda-Fälschung dagegen Heinrich Himmler, wie er einem Zivilisten Fußfesseln anlegt. Da von den ohnehin winzigen Auflagen in den Kriegswirren und den chaotischen Nachkriegsjahren vieles verloren ging, zählt diese Propaganda-Fälschung heute zu den großen Raritäten aus dem II. Weltkrieg.