Die Herbst-Ausgabe „Zeitlose Welt der Briefmarken“ hält wie immer historische Fakten aus der Philatelie für Sie bereit. Diesmal dabei ist ein echter „Nothilfe-Klassiker“, die „Kaiserjacht-Ausgabe“ aus Togo und der „Goethe-Block“ von 1949.
Nothilfe-Klassiker
Bereits während der Weimarer Republik entstand die Idee, die leere Staatskasse durch Spenden aus dem Volk aufzubessern und auch die Reichspost beteiligte sich tatkräftig mit Zuschlagsmarken. Eine besonders eindrucksvolle Serie ist dabei die Ausgabe von 1934. Diese zeigt verschiedene Berufsstände vom Kaufmann, über Schmied bis zum Richter. Die Auflage war vergleichsweise klein und da der aller größte Teil der Marken aufgebraucht wurde zählt die Serie in einwandfrei postfrischer
Qualität nach fast 90 Jahren zu den begehrten Top-Serien des III. Reichs.
Die „Kaiserjacht“ Ausgabe aus Togo
Im Wettringen der Großmächte um Weltgeltung und wirtschaftlichen Einfluss war auch das deutsche Kaiserreich bestrebt sich möglichst viele Kolonien durch Ankauf oder sog. „Schutz-Verträge“ zu sichern. So hisste man am 5. Juli 1884 auch in Togo, an der afrikanischen Westküste, seine Flagge. Nach anfänglichen Aufdruck-Provisorien erschien 1900 eine eigene Serie mit 13 Werten von 3 Pf. – 5 Mark. Als Motiv wählte man die kaiserliche Yacht „Hohenzollern“ von Wilhelm II., über der in einem
Schriftband die Hoheitsbezeichnung “TOGO“ zu lesen ist. Schon damals sorgte die Faszination dieser Ausgaben für eine rege Nachfrage der Sammler und das ist bis heute so geblieben. Leider sind in weit über 100 Jahren viele der interessanten Stücke verloren gegangen oder entsprechen kaum noch heutigen Qualitätsanforderungen.
Der Goethe-Block von 1949
Zum 200. Geburtstag Goethes erschien nur ca. 6 Wochen vor Gründung der DDR die letzte Blockausgabe für die sowjetisch besetzte Zone. Die Auflage war vergleichsweise winzig und verkauft wurde er nur am Sammelschalter in Ost-Berlin oder vom 22.- 29.08.1946 in Verbindung mit einer Eintrittskarte zur Goetheausstellung in Weimar. Daher auch der hohe Zuschlag von 4,50 DM für den Wiederaufbau der zerstörten Goethe-Stadt. Dieser für damalige Verhältnisse enorme Preis hielt viele vom Kauf ab und von der kleinen Auflage kam so nur ein Teil in Umlauf. Stücke in einwandfrei postfrischer Qualität sind daher auch heute immer gesucht.
